Article by TWGE Redaktion
The Wild Golden Egg: Von 5000 Jahren Patriarchat zur Wiedergeburt des Göttlich Weiblichen
The Wild Golden Egg (TWGE) wurde am 2. Februar 2022 gegründet und war dabei noch tief in den Mustern des Patriarchats verwurzelt und das ganz unbewusst. Wir waren im Kampf-Modus, im Verurteilen-Modus, im allseits beliebten Spiel der Opfer-Täter:innen Spirale. Wir kannten nichts anderes, sind wir doch alle im System sozialisiert, konditioniert und aufgewachsen. Wie viele andere folgten wir der Struktur, die uns beigebracht wurde – selbst als wir erkannten, dass genau dieses System das war, das wir zu kritisieren versuchten. Es schien unvermeidlich: Das System, das wir zu zerschlagen versuchten, war das gleiche, das wir unbewusst reproduzierten. Ein Magazin, das noch dazu vom System finanziert wird – dazwischen Werbung? Konnte nicht gehen. Bei der Medienförderung saßen uns ungläubige Männer gegenüber, während wir vom Untergang des Patriarchats sprachen – natürlich bekamen wir keinen Cent – Femizide hin oder her. Gut so, hätten wir doch spätestens jetzt ein Problem :-)
Es gab Momente, in denen es sich anfühlte, als stünden wir kurz davor, aufzugeben. Unsere Website wurde mehrfach gehackt (von einem chinesischen Viagra-Hersteller – mehr als amüsant, aber auch kostspielig;:) , fast so, als wollte das Universum uns eine Botschaft senden: „It´s over – kapiert es endlich.“ Jeder Angriff ließ uns unseren Zweck hinterfragen, aber mitten im Chaos passierte etwas Unerwartetes: Ein versteckter Teil des Backends blieb intakt. Es war, als ob, selbst im Angesicht der Zerstörung, ein Lebensfaden darauf wartete, entdeckt zu werden.
Dieser Moment markierte einen Wendepunkt. Die Botschaft lautete nicht „Es ist vorbei“ – sie war etwas völlig anderes. Sie war ein Aufruf, das Narrativ zu verändern. Es war an der Zeit, den Fokus neu zu setzen und aufzuhören, unbewusst genau das System zu reproduzieren, von dem wir uns befreien wollten. Das Wilde Goldene Ei war nicht lediglich ein Instrument der Kritik an der Welt – es war dazu bestimmt, sie von innen heraus zu transformieren. Wild, ungezähmt, ohne Hascherei von irgendeinem Institut, von irgendeiner Partei, Partie den Sanctus, die Legimitation zu bekommen – wir waren das Sakrament!
Die Reise geht weiter. Wir kritisieren nicht mehr nur die Welt; wir gestalten aktiv die Zukunft, schreiben die Regeln neu und eröffnen neue Möglichkeiten. Es ist Zeit, das Narrativ umzuschreiben.
“You never change things by fighting the existing reality. To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.”
– Buckminster Fuller
Zwischen Kritik und Schöpfung
Der Schmerz der Transformation
Transformation funktioniert nie ohne Unbehagen. Das Loslassen alter Teile von uns selbst ist ein schmerzhafter Prozess, besonders wenn diese Teile einst die Grundlage dessen waren, wer wir dachten, dass wir sind.
Die Reise von TWGE spiegelt diesen Kampf wider: die Bereitschaft, das Vertraute abzubauen, das, was wir kennen, hinter uns zu lassen, um Raum für das Unbekannte zu schaffen.
Es ist eine Reise des Verlernens, des Herausforderns unserer eigenen Annahmen und des Schaffens von Raum für eine neue Art des Seins.
Hier kommt die Schattenarbeit ins Spiel. Während wir das System konfrontieren, müssen wir auch die Teile von uns selbst konfrontieren, die es aufrechterhalten.
Um wirklich zu wachsen, müssen wir nach innen schauen und erkennen, wie wir zu den Zyklen beitragen, die wir brechen möchten. Es ist ein demütigender Prozess, aber notwendig für das Wachstum.
Der Mythos der Persephone: Ein Symbol der weiblichen Reise
Um die Tiefen dieser Transformation zu verstehen, wenden wir uns dem Mythos der Persephone zu. Die Geschichte der Persephone ist eine kraftvolle Metapher für die Reise der weiblichen Energie – sowohl der Schmerz des Abstiegs als auch die Macht der späteren Wiedergeburt.
In der griechischen Mythologie wird Persephone von Hades entführt und in die Unterwelt gebracht, wo sie einen Teil des Jahres verbringt.
Ihr Abstieg in die Unterwelt wird oft als Symbol der weiblichen Reise in die Dunkelheit, das Unbewusste und die transformative Kraft des weiblichen Archetyps gesehen.
In diesem Mythos repräsentiert die Unterwelt die fruchtbaren, verborgenen Räume in uns selbst, in denen Transformation stattfindet. Es ist ein notwendiger Abstieg, trotz des Schmerzes, weil es dort ist, wo wahre Macht und Erneuerung geschehen können.
Die weibliche Energie und der Zyklus von Tod und Wiedergeburt
Die Reise der Persephone ist direkt mit dem weiblichen Prinzip der Schöpfung und Zerstörung verbunden. Dieser Zyklus von Tod und Wiedergeburt ist grundlegend für weibliche Energie – es ist der ständige Fluss zwischen dem Loslassen von dem, was uns nicht mehr dient, und dem Gebären neuer Möglichkeiten.
Der Abstieg in die Unterwelt symbolisiert die Notwendigkeit, sich unserer inneren Dunkelheit, unserer Schatten und der Dinge, die wir unterdrückt haben, zu stellen. Nur wenn wir uns diesen Teilen von uns selbst stellen, können wir wirklich in die Fülle dessen eintauchen, wer wir zu sein bestimmt sind.
Ähnlich wie Persephone befindet sich auch TWGE in einem Prozess von Abstieg und Wiedergeburt.
Auch wir müssen uns unseren eigenen Schatten stellen – jenen Teilen von uns, die noch an das alte System gebunden sind, noch in den Strukturen investiert sind, die wir herausfordern wollen.
Nur indem wir diese Teile anerkennen und ihnen direkt ins Auge blicken, können wir mit echter Innovation und Authentizität voranschreiten.
Die neue Weiblichkeit: Ermächtigt und frei
Im Zentrum dieser Reise steht die Wiederentdeckung des Weiblichen – nicht als etwas Passives oder in alte Rollen Gefangenes, sondern als eine Kraft kreativer, transformierender Macht.
Die weibliche Energie ist zyklisch, fließend und mit den Rhythmen der Natur verbunden. Sie ist nicht linear oder starr; sie umfasst Veränderung, Evolution und die Geheimnisse des Unbekannten.
Der Mythos der Persephone lehrt uns, dass der Abstieg nicht dauerhaft ist – es gibt immer einen Aufstieg, eine Rückkehr zum Leben, eine Wiedergeburt.
So wie Persephone aus der Unterwelt emporsteigt, um sich den Lebenden anzuschließen, wird auch TWGE erneuert hervorgehen, mit einem tieferen Verständnis der Rolle des Weiblichen in der Welt.
Es geht nicht darum, das Alte abzulehnen; es geht darum, es zu ehren, zu transformieren und ihm zu erlauben, sich zu etwas Neuem zu entwickeln.
Fazit: Die Transformation annehmen
Die Reise von TWGE ist kein leichter Weg. Sie ist ein Pfad des Umlernens, des Konfrontierens unserer Schatten und des Abbaus der Systeme, zu denen wir einst gehörten.
Aber dieser Prozess ist notwendig für wahre Innovation und Wachstum. Indem wir den Schmerz der Transformation annehmen und aus dem Mythos der Persephone lernen, schaffen wir Raum für die weibliche Energie, um auf neue, authentische Weise zu erblühen.
Während wir diese Reise fortsetzen, laden wir andere ein, sich uns anzuschließen – die Tiefen ihrer eigenen weiblichen Energie zu umarmen, die Systeme herauszufordern, die sie binden, und in ihr volles Potenzial zu erwachen. Der Abstieg ist schmerzhaft, aber er ist der einzige Weg, wieder emporzusteigen, ermächtigt und frei.